Die Göttin von Citroën war ganz sicher einer der ganz großen Innovationsschritte im Automobilbau. Schon die Typenbezeichnung DS, französisch ausgesprochen Déesse, also übersetzt Göttin, ist so genial wie das ganze Auto. Schon 1955 wurde das Auto auf dem Pariser Salon vorgestellt und muss damals wie das Fahrzeug von einem anderen Stern gewirkt haben. Aerodynamische Form ohne sichtbaren Kühllufteinlass, völlig glatter Unterboden, verkleidete Radhäuser hinten, rahmenlose Seitenfenster, Frontantrieb, Hochdruckhydraulik für Federung, Servobremsen, Servolenkung und halbautomatisches Getriebe, Einspeichenlenkrad, Motorhaube aus Aluminium, Dach aus Kunststoff, und so weiter und so weiter. Das Traumauto war nicht billig und trotzdem wurden bei der Präsentation auf dem Pariser Salon über 80.000 Kaufverträge abgeschlossen. 1957 wurden die einfacher ausgestatteten ID-Modelle präsentiert und 1958 die Kombimodelle ID Commercial, Break und Familiale. Die Commercial haben eine durchgehende hintere Sitzbank und keinerlei weitere Klappsitze. Die Break haben ebenfalls eine durchgehende hintere Sitzbank und zusätzlich zwei quer zur Fahrtrichtung ausklappbar Notsitze. Die Familiale haben eine weit zurückversetzte hintere Sitzbank und davor drei in Fahrtrichtung ausklappbare Sitze. Ein besonders pfiffiges Detail dieser Autos ist die horizontal geteilte Heckklappe, deren Hälften sich separat öffnen lassen. So kann man zum Beispiel die untere Klappe offen lassen, um überlange Gegenstände zu transportieren. Durch die hydropneumatische Federung, die Hochdruckbremse und die Servolenkung waren es die ersten Kombiwagen, die sich trotz einer erlaubten Zuladung von sagenhaften 725 Kg(!) spielend leicht, sicher und komfortabel dirigieren ließen. Obwohl technisch mit allen Raffinessen einer DS ausgestattet, wurden die Kombiversionen bis 1969 ausschließlich als ID verkauft. Offenbar hatte man Angst, einem Kombi den noblen Namen einer DS zu verleihen. Erst ab Modelljahr 1970 konnte man die Break oder Familiale auch als besser ausgestattete DS bekommen. Bzw. die Autos wurden dann offiziell nur schlicht Break oder Familiale 20 oder 21 bezeichnet, an der Heckklappe befand sich aber trotzdem das DS Typenschild.
Diese DS 20 Familiale wurde am 14.05.1970 in Frankreich zugelassen. Was mit dem Auto zwischen 1970 und 1982 geschah, wissen wir nicht, aber am 31.08.1982 wurde sie nach Buffignécourt, nördlich von Besançon, verkauft. Am 01.04.1998 wurde das Auto in Hengelo in den Niederlanden registriert und dort in der Außenfarbe Gris d’Anjou AC 086 lackiert. Am 03.01.2023 hat es ein Händler von klassischen Citroën Automobilen in Mainz gekauft, technisch aufgearbeitet, die Sitze und Türverkleidungen neu bezogen, Dachhimmel und Teppich erneuert, sowie neue Reifen aufgezogen. Im Laufe der letzten Jahre hatten wir zwei Fahrzeuge von diesem Händler bekommen, konnten uns von der Qualität der Arbeit überzeugen und haben daher auch dieses Fahrzeuges in unser Port-Folio aufgenommen. Bei dem Auto handelt es sich um eine recht seltene Familiale mit vorderer Sitzbank und somit ist das Fahrzeug als Achtsitzer zugelassen. Vorne dürfen drei Personen Platz nehmen, in der Mitte auch drei und auf dem kommoden hinten Sofa mit zwei dicken seitlichen Armlehnen zwei Personen. Aber die mittleren Klappsitze wird man heute wohl eher selten benutzten und wenn diese eingeklappt bleiben, kann selbst der größte Passagier seine Beine voll ausstrecken und den Komfort des hinteren Sofas in Verbindung mit dem unvergleichlichen Federungskomfort, den nur eine DS bietet, voll genießen. Eine seltene DS mit acht Sitzplätzen - Huit Places.
Wir haben das Auto gründlich untersucht und aus dieser Untersuchung drei Angebote erstellt. Unser Économie-Angebot für 38.300 € bezieht sich auf das geprüfte und fahrtüchtige Fahrzeug mit bis November 2025 gültiger Hauptuntersuchung und einem H-Gutachten. Das Standard-Angebot für 41.000 € beinhaltet eine große Inspektion und die Beseitigung gefundener Mängel. Das Suprême-Angebot für 44.800 € beinhaltet zusätzlich eine Hohlraumkonservierung und den Einbau von Sicherheitsgurten auf der hintersten Sitzbank, sowie vorn mittig. Eine detaillierte Auflistung zu den drei Angeboten können wir Ihnen gerne per Mail zuschicken.
Link zu unserer Webseite mit mehr Fotos und einem Video:
https://www.atelier-automobile.de/fahrzeug/huit-places/